vivihouse
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© Dieter Henkel
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© Dieter Henkel
Vivihouse ist ein Pionierprojekt, das den urbanen Selbstbau erforscht. Das Holzbausystem besteht zu 90% aus nachwachsenden und ökologischen Rohstoffen wie Holz, Stroh und Lehm. Die Philosophie des Bausystems ist es, Gemeinschaften zu stärken und miteinander zu wirken.
OHW Erlebnis
Während der Öffnungszeiten gibt es spannende Fachführungen durch dieses preisgekrönte und vielfach publizierte Gebäude. Das Gebäude ist mit einer barrierefreien Rampe und einem barrierefreien WC ausgestattet, der Zugang zum Gebäude allerdings über einen Schotterweg.
Standortinfo
Vivihouse ermöglicht es Gruppen, mehrgeschossige ökologische Gebäude ganz nach eigenen Wünschen und Vorstellungen zu gestalten, während die Schnittstellen zu den Ressourcenkreisläufen nachvollziehbar bleiben und jede Art der Beteiligung auch an der Produktion möglich ist. Die Bauelemente können nach Nutzungsende zerstörungsfrei demontiert und an anderer Stelle wiederverwendet werden – ganz im Sinne einer richtigen Kreislaufwirtschaft! Professionist:innen, Lai:innen oder gar Roboter können gleichermaßen einzelne modulare Gebäudeelemente planen und herstellen, die schließlich zu bis zu sechsgeschossigen Gebäuden zusammengesetzt werden können.
Eine solche kollektive Praxis der Raumproduktion ändert unser Verhältnis zum Raum und unsere Möglichkeiten, in ihm zu agieren. Soziale Inklusion setzt – im Gegensatz zur Integration – nicht auf die Vereinheitlichung von Minimalanforderungen, sondern nimmt alle unterschiedlichen Bedürfnisse wahr, gibt ihnen Raum und jeder Person die Chance, Lebensbedingungen mitzugestalten; Wenn die Nutzer:innen die Möglichkeit erhalten, in einem kollektiven Prozess bei der Planung und Gestaltung von Räumen mitzuwirken, bietet sich ihnen die Chance, über ihre eigenen Bedürfnisse in Bezug auf den Raum nachzudenken und daran zu wachsen. Mit dem Vivihouse-Projekt wurde ein Schritt zur Selbstorganisation und Bedürfnisorientierung in der Herstellung mehrgeschossiger Neubauten gesetzt, um die identifizierte Lücke zwischen der Planungs- und Nutzungsphase zu schließen. Der gesamte Gebäude-Prototyp wurde unter fachkundiger Anleitung von über 100 Student:innen und Lai:innen vorgefertigt.
Text: vivihouse
Das Projekt wurde durch das Klimaschutzministerium (BMK) im Rahmen des Programms „Stadt der Zukunft“ bzw. durch den Klima- und Energiefonds im Rahmen der Smart Cities Initiative gefördert.
Akteur*innen
Architektur: Michael Fürst, Nikolas Kichler & Paul Adrian Schulz (ursprünglich TU Wien CEC, heute vivihouse-Verein)
Tragwerksplanung: RWT Plus ZT GmbH
Lukas Lang Building Technologies GmbH
Gebäudetechnik: Käferhaus GmbH
ASBN - Österreichisches Netzwerk für Strohballenbau (Bauworkshops)