Töpfelhaus
Ein Bürgerhaus mit barocker Fassade, das zu Beginn des 18. Jahrhunderts auf Grundmauern aus dem 15. Jahrhundert errichtet worden ist. Seinen Namen verdankt das Stadthaus der Familie Töpfel, die es 1842 erwarb. Vor kurzem wurde dieses denkmalgeschützte Haus vom neuen Eigentümer liebevoll saniert und mit erneuerbarer Energie versorgt.
OHW Erlebnis
Erlebe hier, wie es gelungen ist, einen Dachausbau in einem denkmalgeschützten Gebäude zu realisieren und das gesamte Haus mit erneuerbarer Energie zu versorgen. Darüber hinaus wirfst du einen Blick auf die erstaunlichen baulichen Eingriffe, die diese Umstellung mit sich gebracht haben und beschließt die Tour im überaus sehenswerten Technikraum – oder vielleicht doch lieber in der hauseigenen Vinothek ;-)?
Standortinfo
Eine Nachverdichtung des städtischen Raumes ist unabdingbar um der Bodenversiegelung und dem damit einhergehenden Klimawandel entgegen zu wirken. Auch denkmalgeschützte Häuser können hier einen großen Beitrag leisten. Die Sanierung des 300 Jahre alten Töpfelhauses ist mit seinen sanften Eingriffen in die Bausubstanz, dem Ausbau des vormals ungenutzten Dach-geschosses, die Umrüstung auf Erdwärme und Photovoltaik sowie die Wandelbarkeit und Flexibilität der Grundrisse, ein Vorzeigeprojekt für Nachhaltigkeit in der Architektur und die zukunftsfähige Nutzung von Baulücken.
Immer wieder hört und liest man in Wien von historisch bedeutsamen Wohnbauten, die aus Spekulationsgründen der Baufälligkeit preisgegeben, abgerissen und oft durch gesichtslose, aber gewinnbringende Neubauten ersetztwerden. Nicht so in der Penzinger Straße, unweit von Schloss Schönbrunn. Dort befindet sich das denkmalgeschützte „Töpfelhaus“, ein Juwel mit barocker Fassade, errichtet eingangs des 18. Jahrhunderts auf Grundmauern aus dem 15. Jahrhundert. Auch dem Töpfelhaus drohte eine Verfallsgeschichte, ehe es ein Bauherr mit Gespür für historische Bausubstanz 2007 erwarb.
Aufgrund des Denkmalschutzes waren neue Vorschriften des Rauchfangkehrers, wie z.B. die Errichtung von Stegen für den Zugang zu den Kaminen der Gasheizungen, schwierig umzusetzen. Daraufhin entschied sich der Eigentümer kurzerhand für den Ausstieg aus Gas. Anfang 2022 wurde mit der Heizungsumstellung inklusive denkmalschutz-konformer und nachhaltiger Sanierung des Gebäudes begonnen. Das neue Raumprogramm sollte sich leicht an veränderte Nutzungen angepasst werden können. Der Bauherr beauftragte die Chamäleon+ Goldfisch ZT GmbH, die neben der statischen und thermischen Optimierung der Bausubstanz vor allem die Planung des Ausbaus des Dachgeschoßes für Seminar-, Büro- und Wohnnutzung übernahm. Darüber hinaus wurden der Vordertrakt und die beiden Gebäudeflügel für insgesamt fünf Wohneinheiten adaptiert und ein straßenseitiges Weinverkaufslokals mit Weinkeller geplant. Im weitläufigen Hinterhausgarten wurden Tiefenbohrungen für die neue Wärmepumpe installiert.
Text: Chamäleon + Goldfisch