SMART BLOCK Geblergasse
Die Energiewende ist im Wiener Althausbestand angekommen. Das Pilotprojekt SMART BLOCK Geblergasse startet am Hernalser Gürtel den Versuch, das gründerzeitliche Potential der dichten Stadt fit für das GUTE LEBEN am Beginn des 21.Jahrhunderts mit CO2 freier Energieversorgung umzusetzen.
OHW Erlebnis
Treffpunkt ist vor dem Haus, in Kleingruppen geht es dann in mehreren Punkten durch das Gebäude. Das engagierte Team von zeininger architekten wird den ganzen Tag vor Ort sein und dir viel Wissenswertes zu diesem vielbeachteten und in den letzten Jahren weiterentwickelten Projekt erklären. Bitte beachte: schmale Gehsteige vor dem Haus.
Standortinfo
Leben im nachhaltig transformierten Altbestand ist zu einem Leitziel auch für die Klimawende geworden. Das Pilotprojekt SMART BLOCK Geblergasse am Hernalser Gürtel wurde 2018 begonnen. Die Energiewende ist damit im Wiener Althausbestand angekommen. Das Pilotprojekt startet am Hernalser Gürtel den Versuch, das gründerzeitliche Potential der dichten Stadt fit für das GUTE LEBEN am Beginn des 21.Jahrhunderts mit CO2- freier Energieversorgung umzusetzen.
Mit zwei abgewohnten, von Bombentreffern geschwächten Vorstadthäusern als liegenschaftübergreifende Startzelle, wurde mit Förderungsmitteln die Neuinterpretation für ein zeitgemäßes Zusammenleben in nachbarschaftlichen Verhältnissen gestartet. Dabei wurde auch der Aufbau eines dezentralen Anergienetzes im Baublock angegangen. Mit einer Ringleitung zwischen den Häusern wird ein Energieverbund aufgebaut, in den schrittweise die Häuser CO2-frei gewonnene Energie einspeisen und heraus nehmen. Dafür wird die solare und geothermische Energie aus den Parzellen des Baublocks „geerntet“. Kein Gas, kein Öl, keine Kohle wird mehr gebraucht. Mit Photovoltaik wird zusätzlich ein Teil des Stroms vor Ort bereitgestellt. Durch einen ausgeklügelten Energieshift wird im Sommer Sonnenenergie im Erdreich in bis zu 120 m Tiefe eingelagert und im Winter für Heizen und ganzjährig für Warmwasser mit Wärmepumpentechnologie wieder verwendet. Als Zusatznutzen wird im Sommer der Rücklauf aus dem Boden zur CO2-freien und nahezu kostenfreien Kühlung der Wohnungen über die Fußbodenheizungen genutzt. Ein zukünftiger ökologisch sinnvoller Standard zur Steigerung der Wohnqualität beim steigenden Wärmestau in den Städten.
Text: © zeininger architekten
Das Projekt wurde durch das Klimaschutzministerium (BMK) im Rahmen des Programms „Stadt der Zukunft“ bzw. durch den Klima- und Energiefonds im Rahmen der Smart Cities Initiative gefördert.
Zum 10-jährigen Jubiläum präsentieren wir die 10 Lieblingsgebäude der letzten 10 Jahre – und dieses Gebäude gehört dazu.
Das Architekturbüro zeininger architekten ist Mitglied der IG Architektur
Die Mitglieder des Vereins Interessensgemeinschaft (IG) Architektur arbeiten mit großem Engagement an Herausforderungen und neuen Lösungsansätzen im Umgang mit der Bestandsstadt. Wien wächst seit 25 Jahren enorm und die Wiener:innen rücken immer enger zusammen. Deshalb erhoben die Mitglieder der IG Architektur das Motto „Vom Bauen zum Umbauen“ zu ihrem Leitmotiv. Das geschieht in allen Maßstäben: Von der durchdachten Nachverdichtung in Stadtquartieren, der Neuausrichtung privater Gemeinschaftsräume bis hin zur Umgestaltung des öffentlichen Raums zur Stärkung der Aufenthaltsqualität. Die Mitglieder planen Wohnungs- und Gebäudeumbauten, die den Bestand geschickt an die Bedürfnisse der Nutzer:innen anpassen, und beschäftigen sich mit Fragen des Re-Use.
Akteur*innen
Architektur: © zeininger architekten
Tragwerksplanung: Hollinsky+Partner ZT-GmbH
Haustechnik: TB K ferhaus GmbH
Bauphysik: iC-Prause ZT GmbH
Energiecontracting: BCE Beyond Carbon Energy