Alte Börse
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Die Börse ist eines der Hauptwerke des dänisch-österreichischen Architekten Theophil von Hansen in Wien. Der repräsentative Bau an der Ringstraße überdauerte Kriegsschäden wie auch einen Großbrand, dem der große Börsesaal zum Opfer fiel. Heute befinden sich hauptsächlich Büros in dem Gebäude.
OHW Erlebnis
Bitte beachte: Die Alte Börse ist nur bis 16:00 geöffnet. Letzter Tourstart ist um 15:30. Ausgehend vom Eingang Wipplingerstraße führen wir dich durch die Veranstaltungsräumlichkeiten “Wiener Börsesäle” und über eine versteckte Wendeltreppe wieder hinaus.
Standortinfo
Theophil Hansen, ein Architekt dänischer Herkunft, übersiedelte 1846 nach Wien und etablierte sich als wichtigster Vertreter des an der Renaissance orientierten strengen Historismus (Neorenaissance). Seine Schaffensperiode fällt mit dem Bau der Wiener Ringstraße ab 1865 zusammen.
Das erste Bauwerk, das Hansen in Wien plante und errichtete, war das Arsenal. Auch das Gebäude des Musikvereins, die Akademie der bildenden Künste, das Palais Epstein, das Palais Ephrussi und das Börsegebäude stammen von ihm.
Theopil Hansen lebte vor 1846 acht Jahre in Athen und wirkte dort ebenfalls an der Neugestaltung der Stadt mit. Das erklärt seinen “griechischen” oder auch “hellenistischen Baustil”, der am Parlament besonders ersichtlich ist.
Die Fassade des 1877 fertiggestellten Börsegebäudes spiegelt Hansens Interesse an Fragen der Polychromie (Vielfarbigkeit) wider. Alle Völker des Altertums gestalteten ihre Tempel und Paläste farbig, im 19. Jahrhundert wurde diese (vielfach nicht erhaltene) Farbigkeit oft und gern diskutiert und Hansen beteiligte sich an der Forschungsarbeit zu diesem Thema.
1956 vernichtete eine Brandkatastrophe den in der Mitte des Gebäudes gelegenen Börsesaal, in dem die Wertpapiere gehandelt wurden. Der gesamte Saal und seine kostbare hölzerne Kassettendecke wurden zerstört. Da jedoch die rundum liegenden Gebäudeteile und die gesamte Fassade unversehrt geblieben waren, entschloss sich die Wiener Börsenkammer, das Börsegebäude zu erhalten. Anstelle des vernichteten Börsesaals wurde ein Innenhof angelegt und die daran angrenzenden Gebäudeteile zum Teil neu gebaut.
Heute ist der Innenhof während der Bürozeiten für die Allgemeinheit zugänglich - eine kaum bekannte Oase in der Großstadt.
1998 verließ die Wiener Börse das Gebäude, die Wiener Börsekammer wurde aufgelöst und die private Wiener Börse AG gegründet. Diese befindet sich heute in der Wallnerstraße 8.
Quellen: www.azw.at, Alois Kiesliner – Die Steine der Wiener Ringstraße, Franz Steiner Verlag GmbH –Wiesbaden 1972, S. 180-184
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