Heimhof / Einküchenhaus
-
1 | 1
©
Der Heimhof repräsentiert ein innovatives Wohnkonzept des sozialen Wohnungsbaus des Roten Wiens, das die gemeinschaftliche Küchenbewirtschaftung betonte. Trotz gemischter Kritiken wurde er als wegweisend angesehen.
OHW Erlebnis
Viele Geschichten quer durch die Jahrzehnte ranken sich um dieses Wohnhaus. Erfahre beim Rundgang durch den Heimhof, wo im Einküchenhaus gekocht und gegessen wurde und wie die Bewohner:innen die weitläufigen Gemeinschaftsterrassen in Eigeninitiative in ein grünes Paradies verwandeln.
Standortinfo
Der Heimhof an der Pilgerimgasse in Wien ist ein bekanntes Einküchenhaus. Es wurde von 1921 bis 1923 im Rahmen des kommunalen Wohnungsbaus des Roten Wiens nach Plänen des Architekten Otto Polak-Hellwig errichtet. Die Gemeinnützige Bau- und Wohnungsgenossenschaft Heimhof initiierte den Bau, um die Bedürfnisse alleinstehender, erwerbstätiger Frauen zu erfüllen. Der Kern der Anlage bestand aus einem dreigeschossigen Trakt mit 24 Kleinwohnungen für berufstätige Ehepaare und Familien. Eine zentrale Küche und ein gemeinsamer Speisesaal bildeten das Herzstück, während die Wohnungen über Wirtschaftsnischen statt Einzelküchen verfügten. Die Versorgung und Reinigung der Wohnungen wurde von Gemeindebediensteten übernommen. Der Heimhof bot auch Lesestuben, Warmwasserbäder, einen Dachgarten, Sonnenterrassen und eine Kinderbetreuung während der Arbeitszeiten der Eltern.
Nach finanziellen Schwierigkeiten wurde der Heimhof 1924 von der Stadt Wien übernommen und 1925 nach Plänen des Architekten Carl Witzmann erweitert. Die zentrale Küchenbewirtschaftung wurde aufgehoben, und die Wohnungen erhielten eigene Küchen und Bäder. Die Genossenschaft wurde 1938 aufgelöst, und die Wohnungen wurden vernachlässigt. In den 1990er Jahren erfolgte eine umfassende Renovierung des Heimhofs.
Fachführung um 16:00 Uhr durch das Familien-Einküchenhaus Heimhof mit Christina Schraml und Marie-Noelle Yazdanpanah vom “Einküchenhaus - Verein zur Erforschung emanzipatorischer Wohnmodelle“.
Akteur*innen
Architektur: Carl Witzmann, Otto Rudolf Polak-Hellwig