Narrenturm / Pathologisch-Anatomische Sammlung
Der Narrenturm in Wien, eröffnet 1784, war die erste psychiatrische Anstalt Europas. Neben seinem architektonischen Wert als Manifest des Klassizismus gilt der Narrenturm als Symbol der josephinischen Aufklärung. Heute beherbergt er das Pathologisch-anatomische Bundesmuseum, das Teil des Naturhistorischen Museums Wien ist.
OHW Erlebnis
Entdeckt die Architektur dieses einzigartigen Rundgebäudes, die zwischen Fortschritt und Esoterik geformt wurde. Die Spuren der vergangenen Jahrhunderte zeugen von den unterschiedlichen Nutzungen und erzählen die Geschichte der Stadt aus vielen Perspektiven.
Wir möchten darauf hinweisen, dass im Narrenturm Exponate von menschlichen Präparaten ausgestellt sind. Diese Darstellungen könnten für manche Personen sensibel sein. Der Besuch wird ab 14 Jahren empfohlen.
Standortinfo
Die „k. k. Irrenanstalt zu Wien“ im neu erbauten Narrenturm wurde am 19. April 1784 eröffnet und war die erste Anstalt Europas, die ausschließlich zur Behandlung psychisch Kranker errichtet wurde. Architekt Josef Gerl errichtete den Bau nach den Vorstellungen von Kaiser Joseph II., welcher den Narrenturm aus seinem Privatvermögen finanzierte. So gilt der Bau nicht nur als Manifest für den Klassizismus in Österreich, sondern auch als Zeugnis der josephinischen Aufklärung. Nach Umbauten 1857 wurde er noch bis 1866 als Anstalt für psychisch Kranke geführt. Nach 1870 wurden im Narrenturm Wirtschaftsräume des Allgemeinen Krankenhauses untergebracht. Ab 1900 wurden hier Dienstwohnungen für medizinisches und Pflegepersonal, Studierende und Bedienstete des AKH eingerichtet. Seit 1971 ist das Pathologisch-anatomische Bundesmuseum dort untergebracht, das mit 1.1.2012 als pathologisch-anatomische Sammlung im Narrenturm in das Naturhistorische Museum Wien eingegliedert wurde.
Akteur*innen
Architektur: Josef II., Josef Gerl, Isidore Canevale