Otto Wagner Areal Pavillon 22 + Pavillon W
Nach mehr als einem Jahrhundert klinischer Nutzung wird das Otto Wagner Areal nun in eine neue Zukunft geführt. Das geschichtsträchtige Ensemble wird so eine Heimstätte für Kultur, Bildung, Wissenschaft, Arbeiten, Gedenken, Erleben, und vieles mehr.
OHW Erlebnis
ABSAGE: Wetterbedingt ist leider kein Besuch des Otto Wagner Areals möglich.
Standortinfo
Bei der Führung werden die Pavillons 22 und Pavillon W besucht. Beide Pavillons spiegeln die hohen architektonischen und funktionalen Ansprüche wider, die an die Pflege- und Heilungsprozesse gestellt wurden. Heute stehen die Pavillons größtenteils leer und sind beliebt als Filmset, beispielsweise für die Produktionen „Vienna Blood“ und „Kafka“.
Der Pavillon 22 war Teil der Pflegeanstalt für Tuberkulöse und Infektionskranke und zeichnete sich durch seine spezielle Bauweise aus, die höchsten hygienischen Standards und besonderen klimatischen Bedingungen Rechnung trug. Der sechachsige Mitteltrakt mit vierachsigen Seitentrakten verfügt über große Fensterflächen und Veranden. Die Innengestaltung ermöglichte eine vollständige Isolation der Kranken in vier getrennten Abteilungen mit Einzelzimmern und eigenen Waschbecken. Die Architektur ermöglichte eine funktionale und zugleich ansprechende Gestaltung, die die Pflege und Heilung der Patienten erleichterte.
Der Pavillon W, ursprünglich als Administrationsgebäude bezeichnet, diente in Wirklichkeit medizinischen Zwecken und war der am besten ausgestattete Pavillon des Areals. Der U-förmige Bau verfügte über zwei Operationssäle, Narkoseräume, Ordinationen, Laboratorien, ein großes Konferenzzimmer und ein Archiv. Ein Schulungsraum befand sich im Kellergeschoss. Im Pavillon W kann ein erhaltener Operationssaal besucht werden.
Quelle: Die Stadt außerhalb. Zur Architektur der ehemaligen Niederösterreichischen Landes-Heil- und Pflegeanstalten für Geistes- und Nervenkranke Am Steinhof in Wien, Caroline Jäger-Klein und Sabine Plakolm-Forsthuber (Hrsg.), Basel 2015, S. 289-305.
Akteur*innen
Architektur: Otto Wagner, Franz Berger, Carlo von Boog
Sanierungsunternehmen: Otto Wagner Areal Revitalisierung GmbH