Auferstehung Christi Kirche
OHW-Erlebnis
Die Kirche ist mit einem kurzen Fußmarsch durch eine Wohnsiedlung von der U1-Station Kagraner Platz erreichbar. Die Tour führt durch den Kirchenraum, auf die Empore, zur Kapelle und in den Innenhof. Viele unterschiedliche runde Räume erwarten Dich.
Kirchenneubauten sind eher selten. Im Fall der Auferstehung Christi-Kirche wurde die Seelsorge bei der Errichtung neuer Siedlungsbauten im eher jungen Bezirksteil Donaufeld, in der Donaustadt, mit eingeplant. Es war eine Gelegenheit modernes Baudesign, Baumaterial und spirituelle Gestaltung zu vereinen.
Mit der Errichtung beauftragt wurde der Architekt Karl Schwanzer (1918–1975). Er war seit 1947 als selbständiger Architekt tätig und bereits international für sein Schaffen ausgezeichnet worden. Schwanzer erbaute in einer relativ kurzen Schaffensperiode zahlreiche Bauten in Wien und weltweit; eines der bekanntesten ist das BMW-Gebäude in München. In Wien zählen das Museum des 20. Jahrhunderts, das Biozentrum in der Althanstraße, das Bank Austria Rechenzentrum am Julius-Tandler-Platz, aber vor allem das Philips-Haus am Wienerberg zu seinen bekanntesten Werken.
Die Kirche befindet sich inmitten einer klassischen Wohnbebauung aus funktionalen Riegeln mit Putzfassade. Mit der Verwendung von Kreisform und Ziegel hat Karl Schwanzer auf einen antithetischen Entwurf gesetzt:
1972 fertiggestellt, folgt die Anlage einem strengen Formalismus. Hervorragende geometrische Figur ist der Kreis – die perfekteste aller Formen. Sowohl das Pfarrgemeindehaus, als auch das Gotteshaus selbst sind zwei flache Zylinder. Kreisförmig sind auch der Innenhof des Pfarrhauses, die am Gotteshaus angegliederte Kapelle und auch der Platz zwischen den beiden Gebäuden. Aber auch im Inneren setzt sich „Rund“ als gestalterisches Element fort. Auch bei der Materialauswahl entschloss sich Schwanzer zu Ungewöhnlichem: Die Sichtziegelbauweise durchkreuzt endgültig das klischeehafte Bild von Kirchenbauten.
Bei der Errichtung kritisiert, ist die Auferstehung Christi-Kirche in Donaufeld heute ein architektonisch geschätzter Bau und gleichzeitig das Zuhause einer lebhaften Gemeinde.
© Fotos: Dieter Henkel, Text: Renate Fuchs-Schreiber
Quellen:
„Österreichische Architektur im 20 Jahrhundert“ Band III/3, Seite 269, Autor: Friedrich Achleitner, Residenz Verlag
Homepage der Erzdiözese Wien
www.architekturlexikon.at/de/1400.htm zu Karl Schwanzer
http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Schwanzer
AkteurInnen
ArchitektInnen: Karl Schwanzer
Adresse:
1220 Wien, Saikogasse 8
Öffnungszeiten:
Sa 10 - 17 Uhr
So 12 - 17 Uhr
Erreichbarkeit:
U1, Kagraner Platz
Baujahr:
1972
Links:
Pfarre Auferstehung Christi
Karl Schwanzer Architekt aus Leidenschaft
Architekturzentrum Wien- Architektenlexikon